Die ganze Nacht draußen am Wasser zu sitzen und darauf zu warten, dass ein Fisch anbeißt? Die Zeit zwischen Sonnenuntergang und -aufgang würde bestimmt in Zeitlupentempo vergehen, es wäre sicherlich langweilig und öde. ... Oder doch nicht?
Ausschlaggebend dafür mich auf das Abenteuer Nachtangeln einzulassen war die Behauptung erfahrener Fischer, einen richtig großen Fang könne man nur nachts machen.
Sie ließ mich einfach nicht in Ruhe und verleitete mich letztendlich dazu das Nachtangeln einfach einmal selbst auszuprobieren.
Vielleicht würde es mir am Ende sogar gelingen einen riesigen Karpfen, Wels oder Zander an Land zu ziehen? :-)))
Eines Abends packte ich also meine sieben Sachen und machte mich auf den Weg zum Hafen.
Dort angekommen suchte ich mir einen vielversprechenden Platz aus, wo ich es mir häuslich einrichtete.
Jetzt blieb mir nur noch eines: Köder auf die Haken, auswerfen, Bissanzeigen montieren, gemütlich auf den Campingsessel setzen und warten ...
Erst herrschte noch reges Kommen und Gehen, doch irgendwann wurde es sowohl am Pier, als auch im Jachthafen immer stiller.
Am Ende saßen nur noch ein anderer Fischer und ich draußen im fahlen Mondlicht und plauderten über dieses und jenes.
Während ich dick in meine Jacke und Decken eingemummt ausharrte erwartete mich eine riesen Überraschung!
Um mich herum erwachte das Nachtleben und es passierte plötzlich so viel auf einmal, dass ich aus dem Beobachten und Staunen kaum noch herauskam.
Gelsen summten, und Vögel gaben ein Konzert der Sonderklasse.
Gleichzeitig versuchten sich die Frösche mit ihren quakenden Revierrufen gegenseitig zu übertönen.
Das tagsüber von der Sonne erwärmte Wasser hatte bereits am späteren Abend zum Brodeln angefangen, weil sich darin ganz viele Fische tummelten, die sich um diese Jahreszeit alle zum Ablaichen in den Uferregionen einfinden.
Die großen Raubfische tauchten plötzlich mitten in der Nacht auf. Auf der Jagd nach Futter (kleineren Fischen) zogen sie mit hoher Geschwindigkeit durch das Wasser und durchbrachen dabei immer wieder die Wasseroberfläche um gleich darauf wieder einzutauchen.
Das Highlight der Nacht war allerdings, als eine große Horde Wildschweine seelenruhig den Platz vor dem Hafenrestaurant querte um gleich darauf leise im gegeüberliegenden Schilf zu verschwinden.
Leider konnte ich sie nicht dabei beobachten, aber man konnte deutlich hören, wie sie in der dahinterliegenden Bucht grunzend baden gingen. Einige Zeit später nahmen sie den gleichen Weg wieder zurück, bevor es auch schon zum Dämmern begann.
In der Zwischenzeit gelang es mir tatsächlich einen Wels, einen schönen Zander und 2,5 kg Weißfische zu fangen.
Die Nacht verging wie im Nu, und auf einmal war es auch schon 04.00 Uhr morgens. Mit dem Morgengrauen kamen immer mehr Fischer an, und der Hafen füllte sich.
Mir jedoch fielen langsam die Augen zu, und der Hunger trieb mich letztendlich nach Hause, wo mich nach zweistündigem Fische-Putzen endlich ein wunderbares Frühstück erwartete.
Heute kann ich behaupten, dass Angeln im Allgemeinen, und Nachtfischen im Speziellen alles andere als langweilig ist.
Leider muss ich morgen für ein paar Tage nach Hause fahren, wo mich ein Haufen Arbeit erwartet, doch ich habe vor, schon nächstes Wochenende wiederzukommen.
Alte Freunde haben mich zum Karpfenangeln per Boot eingeladen. Das will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen! ;-)))
Bis bald,
alles Liebe,
eure Renate!
zert. Kräuterpädagogin, Selbstversorgerin
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