Freitag, 17. Juli 2015

Lieber alte Haushuhnrassen!

Heute erzähle ich euch von meinen Erfahrungen, die ich mit Masthühnern gemacht habe, und erkläre euch, warum ich robuste alte Haushuhnrassen, oder Mischlingshühner für die bessere Wahl halte.

Dass sie sich sowohl als Eier-, als auch als Fleischlieferanten gleichermaßen eignen, ist nur ein Grund dafür.
Das ist unser Hühner-Nachwuchs:
40 Jungtiere aus 3 Schlüpfen im Alter von 1-4 Monaten.


Leider sind 2 Küken gleich nach dem Schlupf gestorben, weil sie wohl zu schwach waren, um zu Überleben.

Seither war keines von unseren Jungtieren jemals krank. Sie hatten weder Durchfall, Hühnerschnupfen, oder sonstige Hühnerkrankheiten.

Es sind keine Medikamente oder Vitaminpräparate notwendig, damit unsere Junghühner und -hähne gut gedeihen.

Sie benötigen nach der Kükenzeit kein spezielles Hühnermastfutter mehr, sondern werden ausschließlich mit Getreide und Grünfutter aufgezogen. Manchmal verwöhnen wir sie zusätzlich mit ein paar gekochten Kartoffeln.

Das habe ich alles schon ganz anders erlebt, als ich mehrmals (von verschiedenen Hühnerfarmen) Mastküken kaufte.

Weil Masthühner so schnell wachsen und schon nach 6-8, spätestens aber nach 12 Wochen schlachtreif sind, wollte ich mit ihnen unseren Hühnerfleischbedarf decken. Dabei habe ich mein blaues Wunder erlebt!

Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass diese Mastküken, so süß, flauschig und schön sie als Eintagesküken auch aussahen, jedes Mal - trotz optimalen Bedingungen - ganz schnell an Durchfall erkrankten, wenn ich ihnen nicht regelmäßig Geflügelantibiotika verabreichte.

Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich den Geflügeltierarzt bemühen musste, um meine armen kranken Tiere mit Medikamenten, die übrigens ein Schweinegeld kosteten, kurieren zu können.

Dabei kann ich noch von Glück reden einen so korrekten Menschen kennengelernt zu haben, der bereit war, einer Privatperson zu helfen. Alle anderen Geflügeltierärzte, die meistens für Hühnerzuchtanlagen tätig sind, haben sich nicht dazu herabgelassen.

Ich habe, nebenbei bemerkt, die Erfahrung gemacht, dass man "normale Tierärzte" in unserer Region gar nicht erst nach Rat zu fragen braucht, wenn ein Huhn krank wird.
Diese kennen sich offensichtlich ganz wunderbar mit Katzen, Hunden, Meerschweinchen und Reptilien aus, aber von Nutztieren, die heutzutage hierzulande aus der Mode gekommen sind, haben die meisten überhaupt keine Ahnung!

Zurück zu meinen Masthühnern:
Trotz Hühnerantibiotika (sowohl vorbeugend als auch zum Kurieren) lag die Sterberate meiner Mastküken jedesmal über 50 %, und am Ende hat es mich davor gegraust, das Fleisch zu essen. Mahlzeit! :-(((

Schon bald haben wir mit den Mastküken ganz aufgehört.

Seither machen wir es lieber so, wie es die Menschen vor der Entstehung riesiger Hühnerzuchtbetriebe immer schon gemacht haben: 

Wir brüten die Eier unserer bunt gemischten Haushuhnschar entweder selber (im Bruapparat) aus, oder lassen brutwilligen Glucken das Vergnügen Mama zu werden. 





Diesen Nachwuchs ziehen wir auf.

Die Hühner werden im nächsten Jahr gute Eier legen, die Hähne decken unseren Jahresbedarf an Hühnerfleisch ab.




Bei diesen alten Haushuhnrassen und Mischlingen dauert es im Vergleich zu Masthühnern
- statt 3 Monaten  - ca. 8 Monate, bis sie schlachtreif sind und
- statt 30 Minuten - ca. 3 Std., bis sie weich geschmort sind.

Das Muskelfleisch von Freilandhühnern ist dunkler und widerstandsfähiger als das weiße Fleisch von ganz jungen Masthühnern, die so eng gehalten werden, dass sie sich kaum bewegen können.

Haushühner
  • haben ein dunkleres Fleisch (Muskelfleisch) als ganz junge Masthühner. Das liegt daran, dass sie älter werden, sowie ganzjährig im Freien herumlaufen wo sie Sonne, Wind und Regen zu spüren bekommen. 
  • brauchen im Normalfall keine Medikamente, daher enthält ihr Fleisch keine Medikamentenrückstände und 
  • der Genuss ihres Fleisches löst daher keine Antibiotikaresistenzen bei Menschen aus.
  • schmecken intensiver als als Masthühner. Allerdings muss man wissen, wie man sie richtig zubereitet. ;-))) 
Wenn man selber Hühner hält, züchtet, großzieht und Tag für Tag für ihr Wohlergehen sorgt, lernt man ihren Wert besser zu schätzen.

Aus meinen alten Legehennen würde ich, obwohl sie nur noch selten ein Ei legen, trotzdem keine Suppe kochen. Dazu sind sie mir zu sehr ans Herz gewachsen.

Wir überlegen es uns gut, ob es heute Fleisch sein muss, und wenn dann doch einmal welches auf den Tisch kommt, ist es für uns keine Selbsverständlichkeit.

Natürlich kaufe ich immer hin und wieder Fleisch zu. Dann sehe ich es jedoch mit ganz anderen Augen als früher!

Bis bald,



alles Liebe, 
eure Renate!
zert. Kräuterpädagogin, Selbstversorgerin
A-2632 Wimpassing, Joh. Bauerstr. 13;
0664/4536166; renate@duschnig.at

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