An den "drei Heiligen Tagen" vor Ostern - Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag - gedenken Katholiken dem Tod, der Grabesruhe und der Auferstehung Christi.
Interessant: Der Name des Gründonnerstags ist nicht von der Farbe "Grün" abgeleitet, sondern hat seine Wurzeln im althochdeutschen "greinen", was soviel wie "weinen" heißt.
An diesem "Antlaßtag" fand früher der alljährliche große Kirchenbußerlass statt. - Sündern, die zu einer Kirchenstrafe verurteilt worden waren, wurde die Sündenstrafe erlassen, wenn sie durch heftiges öffentliches "Greinen" zeigten, wie sehr sie ihre Taten bereuten.
Man glaubte, wer an diesem Tag etwas Grünes isst, bleibt das ganze Jahr gesund.
So war es überall üblich am Gründonnerstag Gründonnerstagssuppe (Sieben- oder Neunkräutersuppe), Bärlauchsuppe, Brennessel-, Wildkräuterspinat, Spinatkrapfen, Krautkuchen oder mit grünem Gemüse gefüllte Maultaschen zu essen.
Unsere Vorfahren schrieben Eiern, die am Gründonnerstag gelegt wurden und Kräutern, die an diesem Tag gesammelt wurden, besondere Kräfte zu, die durch die magischen Zahlen 7 oder 9 noch verstärkt werden sollten.
Darum gab es am Gründonnerstag je nach Region entweder Sieben- oder Neunkräutersuppen zum Essen.
Ihr habt es bestimmt schon erraten ... Richtig!
Sie bestanden jeweils aus 7 oder 9 verschiedenen Kräutern.
Übliche Zutaten für eine Gründonnerstagssuppe sind z.B. Brennesseln, Vogelmiere, Giersch, Taubnessel, Erdbeerblätter, Gundelrebe, Sauerklee, Schlüsselblumen, Schafgarbe, Lauch, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Ehrenpreis, Veilchen, Löwenzahn, Petersilie, Salat, Sauerampfer, Schnittlauch, Bärlauch, Knoblauchsrauke, Veilchen, Spinat und so weiter ...
Wie bei unseren Vorfahren ist es auch in meiner Familie üblich am Gründonnerstag in die Natur hinaus zu gehen um die ersten zarten Kräuter zu sammeln, die man findet, und daraus, wieder daheim, eine traditionelle Gründonnerstagssuppe zu kochen.
Wir dekorieren sie mit essbaren Blüten/frischen Bärlauchblättern und reichen frisch gebackenes Brot mit Bärlauchbutter dazu.
Zutaten:
- 1 Zwiebel (geschält und würfelig geschnitten)
- 2 EL Butter
- 1 l Gemüsebrühe
- 3-4 mehlige Erdäpfel (geschält und würfelig geschnitten)
- Wildkräuter nach Wahl (gewaschen, entstielt, grob geschnitten)
- Butter
- Mehl
- Sauerrahm
- 1-2 Eidotter
- Salz, Pfeffer
- Essbare Blüten und/oder Bärlauchblätter zum Dekorieren (z.B. Gänseblümchen, Veilchen)
- die Zwiebel in Butter andünsten
- dann mit Gemüsebrühe aufgießen
- die Kartoffel zufügen und weich kochen
- die Kräuter hineingeben und ein paar Minuten mitköcheln lassen
- Achtung! Bevor wir die Suppe im Blender pürieren können, muss sie abkühlen, sonst gibt es Verbrennungen!!!
- Ich empfehle lieber einen Hochleistungsmixer zu verwenden, als einen Mixstab, weil sich beim Mixstab gerne die Pflanzenteile mit den Messern verwickeln.
- in den Kochtopf zurückgegeben und
- ihre Konsistenz kontrollieren
- Ist sie zu dick, gießen wir etwas Gemüsebrühe dazu
- den Sauerrahm mit den Eidottern verquirlen
- und Mehl dazurühren, wenn die Suppe molliger werden soll.
- das Sauerrahm-Eidotter-Mehl-Gemisch in die Suppe einrühren
- noch einmal kurz aufkochen und
- mit essbaren Blüten dekoriert servieren
Bis bald,
alles Liebe,
eure Renate!
zert. Kräuterpädagogin, Selbstversorgerin
A-2632 Wimpassing, Joh. Bauerstr. 13;
0664/4536166; renate@duschnig.at
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